BOBBEJAAN UPDATES
Musiker, Autor, Komponist, Sänger und Entertainer, Gründer und treibende Kraft hinter Bobbejaanland

Biografie

Bobbejaan Modest Hyppoliet Joanna Schoepen (Boom, 16. Mai 1925 - Turnhout, 17. Mai 2010) war ein flämischer Sänger, Gitarrist und Kabarettist. Außerdem war er Schauspieler und Kunstpfeifer und später auch noch Gründer und Direktor des Freizeitparks Bobbejaanland. Er hat sich aus einem Arbeitermilieu zu einem erfolgreichen Unternehmer hochgearbeitet.

Sein jüngster Sohn Tom Schoepen schrieb die Biografie „Bobbejaan“ und präsentiert nachstehend einen Abriss vom Leben und Werk seines Vaters.


Bobbejaan Schoepen hat in der belgischen Musikgeschichte Pionierarbeit geleistet [2] [3] : er war 1948 der erste belgische Sänger, der einen internationalen Durchbruch kannte. Außerdem war er auch der erste Künstler, der modernes Equipment, einen eigenen Tourbus und ein Sponsoringsystem für Künstler nutzte. Ende der 40er-Jahre führte er Countrymusic-Produktionen in Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und Österreich ein. [2] [4]  Darüber hinaus war er international als virtuoser Kunstpfeifer berühmt; eine Gabe, die er infolge eines chirurgischen Eingriffs verlor.[5]

Er manifestierte sich als Volkssänger mit einem breiten Musikstil und als eine Art von Entertainer-Kabarettist, dessen Handelsmarke Selbstironie war. Seine musikalische Blütezeit war Ende der 40er- bis Anfang der 60er-Jahre. Von seinem 495 Songs umfassenden, vielseitigen Repertorium wurden fünf Millionen Platten verkauft: von Kleinkunst, Schnulzen, Instrumentalsongs für Filme und Chansons bis hin zu fröhlich-verrückter Volksmusik.[6]  Zu seinen größten internationalen Erfolgen gehören die Schnulze „Ik heb eerbied voor jouw grijze haren", die Parodie „Café zonder bier" und „Je me suis souvent demandé"[7] , ein Chanson, mit dem Richard Anthony in Frankreich und Südamerika einen Hit landete und wofür Schoepen 1965 in Paris eine erste Auszeichnung erhielt.[8]     

Ab den 70er-Jahren befasste er sich ausschließlich mit seinem im Jahre 1961 gegründeten Freizeitpark Bobbejaanland und rückte seine musikalische Karriere in den Hintergrund. Im Laufe von 43 Jahren entwickelte sich der von ihm und seiner Familie betriebene Freizeitpark zu einem der bekanntesten Freizeitparks Europas. [9]    

Als Bobbejaan 2004 an Darmkrebs erkrankte, beschloss er gemeinsam mit seiner Frau und den Kindern den Freizeitpark zu verkaufen.[10] Nach dem Verkauf konzentrierte er sich wieder auf seine musikalische Karriere. 2007 wurde er in Belgien für seine Pionierarbeit in der belgischen Musikgeschichte mit einem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. [11]  2008 wurde er in die amerikanische Whistlers Hall of Fame aufgenommen.[12]  Auf Wunsch des belgischen Königs Albert II. wurde Bobbejaan Schoepen am 6. Juli 2009 mit dem belgischen Kronenorden, der Belgiern für besondere künstlerische, literarische oder wissenschaftliche Verdienste verliehen wird, ausgezeichnet. [9]    

Am 18. Mai 1961 heiratete Bobbejaan Schoepen die ehemalige Opernsängerin bzw. das Mannequin Josephina (Josee) Jongen (1931-2013). Sie bekamen fünf Kinder: Robert ("Bob jr.", 1962), Myriam (1963), Jack (1964), Peggy (1968) und Tom (1970).

Lebenslauf

Frühe musikalische Periode

Modest Schoepen wuchs in einer Schmiede in Boom auf. Ende der 30er-Jahre brachte er gemeinsam mit seiner Halbschwester Liesje in nahegelegenen Dörfern Volksvarieté und ließ anschließend den Hut rumgehen. Sein erstes Vorsingen fand 1944 beim Brüsseler Rundfunk statt. 1943 bekam er vom Gitarristen Frans De Groodt (1892-1990) Gitarrenunterricht. In jenem Jahr debütierte er mit einem memorablen Auftritt im Antwerpener Konzertsaal Ancienne Belgique. Vor einem ausverkauften Saal sang er das südafrikanische Lied „Mamma,'k wil 'n man hê". Das Lied wurde wegen des Satzes „Nee mamma, nee, 'n Duitseman, die wil ek nie. Want Schweinefleisch dat lus ek nie.“ als antideutsch verstanden und daraufhin wurde er von einigen anwesenden Nationalsozialisten abgeführt. Kurz danach wurde er zum Arbeitsdienst nach Deutschland einberufen. Bobbejaan bevorzugte jedoch die Alternative, nämlich das Singen für flämische Zwangsarbeiter.  Im Oktober 1944 wurde er hierfür - ohne Anhörung oder Gerichtsverfahren – drei Monate in der Dossin-Kaserne in Mechelen eingesperrt. [6] [10]  [13]

1945 bildete er gemeinsam mit seinem Dorfgenossen Kees Brug das Duo „Two Boys and Two Guitars". Von Calais bis Amsterdam brachten sie Imitationen, Poesie, südafrikanische Lieder und Countrymusic – alles mit viel Raum für Improvisation und Abenteuer. Der Name Bobbejaan, der ab 1945 sein Künstlername wurde, stammt übrigens von dem südafrikanischen Lied „Bobbejaan klim die berg".[6]

Im Jahre 1947 lernte er über Paul Vandessel[22] den jüdischen Manager Jacques Kluger von World Music Company kennen. Kluger war ein Mann von hohem Ansehen, der heimische Talente aufspürte. Er bat Bobbejaan, die amerikanischen und kanadischen Truppen während der Nürnberger Prozesse sowie in Frankfurt am Main und Berlin zu unterhalten. Als Kluger unverhofft ein lobendes Telegramm von Major Mearker erhielt, war er darüber hocherfreut und wurde Schoepen sofort für eine mehrmonatige Deutschlandtournee engagiert. Im noch völlig zerbombten Berlin wurden seine Floorshows auch vom amerikanischen General und Militärgouverneur Lucius D. Clay beigewohnt. Auf dessen persönlichen Wunsch hin gab Bobbejaan zwei Sonderkonzerte. Bobbejaans Begeisterung für Countrymusic wurde durch diese Tourneen nur noch größer. [10]

In der Zwischenzeit trat Schoepen auch noch vereinzelt in der Heimat auf. Obwohl er erst nicht in Niederländisch singen wollte, konnte Kluger ihn schließlich doch dazu überreden, „eine flämische Platte“ aufzunehmen. [10] 

Die ersten Aufnahmen folgten und „De Jodelende Fluiter" wurde Schoepens erster Hit (1948). In jenem Jahr hatte er auch seinen Durchbruch in den Niederlanden. Er trat dort häufig als Gaststar auf, u.a. in der beliebten, von Frans Muriloff präsentierten Radiosendung „De Bonte Dinsdagavondtrein". Dieser meinte, dass Bobbejaan der ideale Mann sei, um für die niederländische Besatzungsmacht zu arbeiten. Und so kam es, dass Bobbejaan 1949 für die niederländische Armee in Indonesien auf Tournee ging. Während der Waffenunruhen gab er dort innerhalb von 3 Monaten sage und schreibe 127 Shows. Weil er auch vor abgelegeneren Truppen auftrat, erhielt er im Namen der niederländischen Regierung später einen Orden für Mut und Selbstaufopferung.  Nur fünf Tage nach seiner Rückkehr startete er eine 220-tägige Tournee durch Belgien. Mit nostalgischen Liedern wie dem Evergreen „De lichtjes van de Schelde" (1952) wurde Bobbejaan Schoepen schnell einer der beliebtesten Künstler Flanderns. [13] 

International

Schoepen trat in etwa zwanzig Ländern auf, u.a. mit Josephine Baker, Caterina Valente, Gilbert Bécaud und Toots Thielemans (der 1951 als Gitarrist in seiner Band spielte). Er ist vermutlich der erste nicht englischsprachige Europäer, der im Nashviller Grand Ole Opry, einem der wichtigsten amerikanischen Zentren der Countrymusic, auftrat. 1953 teilte er dort mit der Country-Legende Roy Acuff (1903-1992) die Bühne. Außerdem gab er in Springfield (Missouri) ein gemeinsames Konzert mit dem Country-Sänger Red Foley (1910-1968). Der amerikanische Country-Sänger Tex Williams, Begründer des Western Swing, veröffentlichte später (1974) eine Coverversion von Bobbejaans „Fire and Blisters" in den Vereinigten Staaten. [4] [6] [10]

1954 folgte dann eine dreimonatige Tournee durch Deutschland, Island und Dänemark, die traditionell mit einer mehrmonatigen Show im Brüsseler Musiktheater Folies Bergère  abgerundet wurde. In Dänemark und Island war übrigens Syd Fox Bobbejaans Manager. Jacques Brel war im Januar 1955 als Sänger noch ziemlich erfolglos. Als Fördermaßnahme durfte dieser eine Woche lang in einem Doppelkonzert mit Bobbejaan Schoepen im Brüsseler Konzertsaal Ancienne Belgique auftreten. Bobbejaan hatte zu jenem Zeitpunkt bereits in Belgien an beiden Seiten der Sprachgrenze den Status eines internationalen Stars erreicht. Er wurde vom NIR (dem heutigen VRT) zum besten flämischen Sänger gekürt und mit dem Grote Prijs van de Vlaamse Grammofoonplaat ausgezeichnet. [10] [14]

In jenem Herbst war Bobbejaan mit seiner Show einen Monat in Deutschland und anderthalb Monate in Congo auf Tour.

Schlüsselmoment 

1956 war auch das Jahr, in dem Bobbejaan die Liebe seines Lebens kennenlernte. Josephina „Josee“ Jongen studierte klassischen Gesang am Brüsseler Konservatorium, war außerdem Mannequin und arbeitete im Folies Bergère in Brüssel. Dort kündigte sie u.a. die Shows von Bobbejaan Schoepen an. Die beiden lernten sich kennen und zwischen ihnen entwickelte sich eine Liebesbeziehung. 1959 erhielt Josee für ihre Bach-Darbietung den 1. Preis am Brüsseler Konservatorium.
1957 reiste Bobbejaan wieder nach New York. Außerdem nahm er dort unter Leitung des berühmten RCA Records-Managers Steve Sholes Platten auf. Sholes bot ihm einen Vertrag an, um drei Monate lang unter dem Namen „Bobby John" alle Radiosender in den Vereinigten Staaten abzuklappern. Im Rahmen dieser Tournee wollte Sholes die aktuellen Releases promoten und gleichzeitig am laufenden Band mit Bobbejaan neue Songs komponieren. Schoepen, der bereits zehn Jahre ständig auf Tournee gewesen war und in Europa vertragliche Verpflichtungen hatte, sehnte sich jedoch nach einem eigenen Zuhause (dem spätere Bobbejaanland). Also beschloss er das Erfolgskonzept in Übersee nicht fortzusetzen. Möglicherweise spielte auch die neue Bekanntschaft mit seiner zukünftigen Ehefrau hierin eine entscheidende Rolle. [6] [10]

Am 3. März 1957 vertrat Bobbejaan in letzter Minute Belgien auf dem zweiten Eurovision Song Contest. Er wurde von seinem Manager Jacques Kluger für diese Veranstaltung Hals über Kopf von den Vereinigten Staaten nach Deutschland geholt und musste innerhalb von nur wenigen Tagen drei für den Auftritt in Frage kommende Songs einstudieren. Die Wahl fiel auf das (allzu) leicht poetische „Straatdeuntje". Es gab zehn Teilnehmer und Belgien  landete gemeinsam mit der Schweiz auf den achten Platz.[6] [10]  Das enttäuschende Resultat beeinträchtigte Bobbejaans Karriere jedoch nicht. Im Gegenteil, seine Musik fand nun im In- und Ausland noch mehr Beachtung.  In demselben Monat, am 27. März 1957, glänzte Bobby Jaan im BBC in der Primetime-Fernsehsendung „Show Band Parade” u.a. an der Seite von The Beverly Sisters. Die Sendung wurde von Cyrill Stapleton präsentiert und bot bekannten Künstlern sowie vielversprechenden Talenten die Gelegenheit, ihre Musik live mit einer Band darzubieten.[23]

1958 sorgte Kluger dafür, dass Schoepen an der „Royal Variety Show", einer jährlichen Veranstaltung zu Ehren der britischen Queen Mum (Elizabeth Bowes-Lyon), teilnehmen durfte. Dank seines örtlichen Managers Jack Heath lernte Bobbejaan dort das Lied "A pub with No Beer" von Slim Dusty kennen. Er beschloss, eine niederländische, deutsche und englische Coverversion davon zu veröffentlichen. 1960 blieb „Ich steh an der Bar und ich habe kein Geld" dreißig Wochen in den deutschen Charts und stand das Lied in Österreich sogar auf Platz eins der Hitlisten. Die flämische Version „Café zonder bier" datiert aus 1959 und stand in jenem Jahr ganz oben in der Hitparade. Später entwickelte sich das Lied zu einem wahren Evergreen. [6][15]

Seine deutschsprachigen Versionen von „Hutje op de heide" und „Kili watch" (Original von The Cousins) waren ebenfalls ziemlich erfolgreich (u.a. zu sehen im deutschen Film „Davon träumen alle Mädchen", 1961). Schoepen tourte häufig in Deutschland und Österreich, u.a. 1955 mit Caterina Valente und Dalida. Das führte zu neuen Vertragsabschlüssen. So war er 1961 beispielsweise einer der musikalischen Topacts auf dem Berliner Filmfestival, wo er mit seinen fröhlich-verrückten Pfeifdarbietungen die Deutschlandhalle zum Toben brachte. [16] In den 60er-Jahren sorgten u.a. Gert Timmerman, Camillo Felgen, Heino und James Last dafür, dass der Evergreen „Ik heb eerbied voor jouw grijze haren" („Ich hab Ehrfurcht vor schneeweißen Haaren") in Europa ein Riesenhit (über 3 Millionen verkaufte Platten) wurde. 1961 veröffentlichte Caterina Valente in Italien auch „Schaduw van de mijn" unter dem Titel „Amici miei", und 1965 schaffte Richard Anthony es mit der französischen und spanischen Version von „Ik heb me dikwijls afgevraagd" in die internationalen Hitlisten.

Im Jahre 1967 beschloss das ZDF einen musikalischen Fernsehfilm über Bobbejaan Schoepen zu produzieren, in dem er seine Hits darbot. Der Film wurde teilweise in den Prager Barrandov-Filmstudios, im Kempenland und im noch fahrgeschäftfreien Bobbejaanland aufgenommen. [17]

 

 

Tourneen mit Zirkuszelt: 1958-1961

1958 ist das Jahr, in dem Bobbejaan Schoepen ein großes Zirkuszelt erwarb, um im eigenen Land effizienter touren zu können. Auf diese Weise war er unabhängig von Saalbetreibern, die immer höhere Saalmieten verlangten und nicht immer die für seine Show geeigneten Räume zur Verfügung stellen konnten. Er übernahm das Zweimastzelt der Zirkusfamilie Tondeur, die mit den Einnahmen ihrer Vorstellungen kaum über die Runden kamen. Schoepen bekam organisatorisch freie Hand und ließ den Zirkus wieder aufblühen. Vor den Auftritten rührte er in den geplanten Veranstaltungsorten sogar auf die für ihn typische eigensinnige Weise selber die Werbetrommel: „Während einer Kavalkade bin ich sogar mit meinem Pferd eine Bar reinspaziert und habe meinem großen Vierfüßler an der Theke einen Eimer Bier spendiert." [18]

Anlässlich der Weltausstellung Expo 58 kam ein amerikanisches Stuntteam nach Brüssel; es handelte sich dabei um ein Privatunternehmen unter der Leitung des Rodeo-Champions Casey Tibbs. Da die Entfernung zwischen der Rodeoshow-Location und dem Expo 58-Gelände sehr groß war, besuchten nur wenige die Show. Außerdem zerriss ein heftiger Sturm das Zelt und mussten die Shows dann notgezwungen abgesagt werden … das Unternehmen ging in Konkurs. Das Team konnte nicht mehr für den Unterhalt seiner ca. fünfzig Pferde aufkommen und zog deshalb wieder heimwärts. Tibbs sah sich gezwungen, sich von einem Teil der Ausrüstung zu trennen und verkaufte u.a. das Pferd namens Midnight, welches in der beliebten TV-Serie Zorro die Hauptrolle gespielt hatte, an Bobbejaan Schoepen. Dieser nutzte das Pferd eine gewisse Zeit für Stunts in seiner Show und als Attraktion während der Kavalkaden. Durch einen Tritt auf ein freiliegendes Stromkabel kam das Tier zu Tode. [19]

1959 nahm Schoepen ein neues, eigenes Zirkuszelt, das 900 bis maximal 1.200 Zuschauern Platz bot, in Gebrauch. Die Idee, ein Zirkuszelt für Konzerttourneen zu nutzen, war damals völlig neu. 1961, als der Freizeitpark Bobbejaanland seine Türen öffnete, wurden diese Zelttourneen eingestellt.

 

Film

Bobbejaan hatte keine Scheu vor Experimenten: zwischen 1950 und 1967 spielte er in fünf Filmen (2 belgische & 2 deutsche Produktionen sowie 1 deutsch-tschechische Produktion). 1962 spielte er die Hauptrolle in dem absurd-komischen Film „At the Drop of a Head" („De Ordonnans" bzw. „Café zonder bier"), mit u.a. Ann Petersen, Yvonne Lex, Denise De Weerdt, Nand Buyl und Tony Bell. Am Set wurden zeitgleich eine niederländisch- und englischsprachige Filmversion gedreht. Dieses Filmabenteuer war für Schoepen eine herbe Enttäuschung: „Die Aufnahmen verliefen chaotisch und zwei Regisseure wurden entlassen. Jef Bruyninckx (alias De Witte) musste das Schiff dann irgendwie retten". [18]  Die belgische Kultrockband Dead Man Ray tourte 1999 mit dem Film durch Belgien und die Niederlande. Für Daan Stuyven (Daan) und Rudy Trouvé (ex-dEUS) war die Tournee zugleich auch eine Ode an die (bisweilen verkannte) Vielseitigkeit des Künstlers Schoepen: „Ein Mann vom Fach, dem es gelungen ist, sein jazziges Countrymusic-Gitarrenspiel, seine tiefe engelhafte Stimme und seinen verrückten Volkshumor zu einer Handelsmarke zu machen und später in einen Vergnügungspark umzusetzen."[20]

 

Bobbejaanland (Varietéperiode)

Bobbejaan Schoepen hatte niemals die Absicht einen Vergnügungspark zu errichten; das Fundament des heutigen Parks war Bobbejaans musikalische Karriere. Nachdem er fast 15 Jahre ständig auf Tournee gewesen war, wollte er endlich sesshaft werden. 1959 erwarb er in Lichtaart-Kasterlee ein sumpfiges, 30 Hektar großes Gelände namens Abroek. Dort baute er einen Theatersaal mit 1.200 Sitzplätzen und legte er einen 2,2 Kilometer langen Strand an. Das alles nannte er Bobbejaanland. Den Namen hatte sich übrigens Bobbejaans Manager Jacques Kluger ausgedacht. [13][18]

Am 31. Dezember 1961 wurde Bobbejaanland offiziell von Bobbejaan Schoepen und dessen Ehefrau Josee, die den Park gemeinsam zu ihrem Lebenswerk ausbauten, eröffnet. In Hochsaisonzeiten trat Schoepen selber zwei- bis fünfmal täglich auf. Aber auch andere belgische, niederländische und deutsche Varietékünstler standen hier – teilweise auch in Schoepens eigener Show – auf der Bühne. Die bekanntesten Namen sind: Louis Neefs, Rocco Granata, Staf Wesenbeek (Vater von Lynn), Leo Martin, Will Ferdy, Jan Theys, Will Tura, Staf Permentier und Liliane Saint-Pierre (die hierdurch den Entschluss fasste, ein musikalisches Comeback zu starten). Und es gab noch einen weiteren ausländischen Gast: Jimmy Ross alias Mel Turner, der 1981 in England einen Nummer-1-Hit hatte mit „First True Love Affair". Ross (aus Trinidad stammend) wohnte lange auf dem Parkgelände und nahm um 1970 mit Schoepen mehrere Platten unter dem Label Bobbejaan Records auf. Die bekanntesten deutschen Gäste waren die Schauspielerin und Sängerin Ilse Werner und die beliebten Schlagersänger Rex Gildo und Michael Holm. Der niederländische Showmaster Rudi Carrell, der in Deutschland ein berühmter Fernsehstar geworden war, war mehrere Jahre lang Bobbejaans Nachbar.

Die bekanntesten Orchester, die hier auftraten, standen unter der Leitung von Lou Logist, Roger Eggermont, Bobby Setter, Lou Roman und Claude Rabitsky.

 

Nudie Cars

Während der 60er- und 70er-Jahre reisten Bobbejaan und seine Frau Josee regelmäßig nach Amerika, wo sie gute Kontakte mit dem Kult-Modedesigner Nudie Cohn, dem Schauspieler Roy Rogers und dem Western Swing-Pionier Tex Williams (der 1974 Bobbejaans Song „Fire and Blisters" in den Vereinigten Staaten herausbrachte) pflegten. Dieses Quartett trat dann gelegentlich in Clubs in Los Angeles auf. [21]

Nudie Cohn und dessen Schwiegersohn Manuel Cuevas entwarfen die Kostüme für das Cover der Platte Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band von The Beatles, die schwarzen Anzüge von Johnny Cash, die Bühnenkostüme von Elvis Presley und Gram Parsons sowie die Showkostüme von Bobbejaan und Josee Schoepen. Von Cohn kauften die Schoepens zwei der legendarischen weißen Pontiac Bonneville-Limousinen, deren Motorhauben dieser mit echten Silberdollars, Gewehrkugeln, handgefertigten Dekowaffen und einem Stiergehörn dekoriert hatte. Bobbejaans Wagen datieren von 1963 und 1964. Zwischen 1950 und 1975 verzierte Cohn insgesamt achtzehn Autos. In den glamourösen 70er-Jahren wurden die beiden Wagen Schoepens Handelsmarke. Von allen Attraktionen, die er jemals besaß, sind sie auch heute noch immer die allergrößten Publikumsmagneten.

Geschäftsmann

Ab 1975 entwickelte sich das Gelände immer mehr zum Freizeitpark und geriet Schoepens musikalische Karriere allmählich ins Hintertreffen. Mitte der 80er-Jahre wurden die Shows geballter und auf ein immer internationaleres Publikum abgestimmt. Der Freizeitpark dominierte inzwischen das Varieté, den Geschäftsmann und Künstler.  Obwohl die verkürzten Shows unvermeidlich der Freizeitparkroutine zum Opfer fielen, trat Bobbejaan noch weiterhin als Sänger auf. Der Künstler wurde eine Rarität. „Mit der Zeit waren meine Auftritte künstlerisch wertlos. Fünf Minuten bevor ich auf die Bühne musste, rief meine Frau mich an: „Zwei Busse voller Deutscher, ein Bus Dänen und drei Busse Spanier“. Und dann passte ich mein Programm dementsprechend an … Im Bobbejaanland war jegliche Gefühlsduselei fehl am Platz. Ich musste arbeiten, arbeiten und noch mehr arbeiten, um das Ganze rentabel zu halten …. sechzehn Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche. Wir hatten vierhundert Angestellte und die mussten ja jeden Monat bezahlt werden!" [4]

Wendepunkt 

Bobbejaan Schoepens Leben verlief alles andere als problemlos: in Kriegszeiten landete er zweimal im Gefängnis, er verlor seine virtuosen Pfeifkapazitäten infolge eines chirurgischen Eingriffes, 1986 hatte er eine schwere Herz-OP. 1999 wurde bei ihm Darmkrebs festgestellt. Diese Diagnose kurbelte in ihm die Idee an, sein Lebenswerk eventuell zu veräußern. Die Zeit war dafür jedoch noch nicht reif und im Winter 2003 tätigte die Familie Schoepen eine Mega-Investition in Bobbejaanland im Wert von knapp 12 Millionen Euro für zwei damals weltweit einzigartige Fahrgeschäfte: Typhoon und Sledge Hammer. In jenem Jahr führte das Verbrauchermagazin Test Aankoop eine vergleichende Studie unter 13 europäischen Freizeitparks durch. National schnitt Bobbejaanland hinsichtlich beinah aller Aspekte als beliebtester Freizeitpark ab; europaweit belegte Bobbejaanland gemeinsam mit Disneyland und Parc Astérix den zweiten Platz.[25]    

Nach einer Vorbereitungsphase von mehr als drei Jahren fiel die Verkaufsentscheidung dann doch im April 2004. Zu jenem Zeitpunkt beschäftigte Bobbejaanland 400 Leute. Die spanisch-amerikanische Freizeitparkgruppe Parques Reunidos übernahm den Freizeitpark. Allen Spekulationen zum Trotz blieb es bis zum letzten Augenblick unsicher, ob der Freizeitparkgründer den Verkaufsvertrag auch tatsächlich unterzeichnen würde. Ausschlaggebend war letztendlich die Unsicherheit über das zukünftige Fortbestehen von Freizeitparks. Die Familie Schoepen optierte für Sicherheit; eine Entscheidung, die für Bobbejaan am stichhaltigsten war. Als er nach dem Verkauf in der Reportagesendung Terzake gefragt wurde, ob der Riesenbetrag einfach unwiderstehlich gewesen sei, antwortete Schoepen mit starrem Blick „Was nutzt mir all das Geld, ich kann nicht mehr als zweimal am Tag essen." [26]

Bobbejaan Schoepen war sowohl auf künstlerischem als auch geschäftlichem Gebiet das Zugpferd des Parkes; seine Frau Josee (das älteste von achtzehn Kindern) bildete das geschäftliche Rückgrat und ihre Schwester Louisa 'Wies' (1932) war auf dem Gebiet der Buchhaltung und Finanzen die solide Basis. Der Schlüssel zum Erfolg dieses Familienunternehmens, das ab den 90er-Jahren durch drei der fünf Kinder verstärkt wurde, lag im Vertrauensverhältnis innerhalb dieses Triumvirates und im außergewöhnlichen Arbeitsethos begründet. Mit der Veräußerung verschwand in Belgien das letzte Familienunternehmen in der Freizeitparkbranche. Bobbejaan Schoepen und seine Frau blieben bis zu ihrem Tode auf dem Gelände wohnen.

Musikalisches Comeback

2005 hatte Bobbejaan Schoepen völlig unerwartet vier Kurzauftritte auf dem Literatur- festival Saint-Amour. Dort brachte er seinen Evergreen „De lichtjes van de Schelde" wieder in Erinnerung. Das Lied datiert aus 1952 und war seitdem zigmal gecovert worden, u.a. von Louis Neefs, Hans De Booij, Wannes Van de Velde und Will Tura. Im November 2006 wurde das Lied in der Radio 2-Sendung Eregalerij offiziell durch den Sänger und Bobbejaan-Fan DAAN verewigt. Im selben Monat erweckte Sohn Tom Schoepen gemeinsam mit seinen Eltern das bereits 1966 gegründete, aber durch den Erfolg von Bobbejaanland einen stillen Tod gestorbene Plattenlabel Bobbejaan Records wieder zu neuem Leben. 

Begleitet von großem Medieninteresse erhielt Bobbejaan Schoepen am 13. Februar 2007 im Brüsseler Konzertgebäude Ancienne Belgique einen Lifetime Achievement Award für seine erfolgreiche Karriere als Sänger und Musiker sowie für seine Pionierarbeit in der belgischen Musikindustrie.

Am 19. Mai 2008 veröffentlichte PIAS in Zusammenarbeit mit Bobbejaan Records das Album „BOBBEJAAN" in Belgien. Darauf waren folgende Gastvokalisten mit von der Partie: Geike Arnaert (ex-Hooverphonic), Axelle Red, Nathalie Delcroix (Laïs) und Daan Stuyven, der auch die Hülle entwarf.

Die Idee zu diesem Projekt hatte der Musikproduzent Firmin Michiels als die Kultband Dead Man Ray 1999 mit dem Bobbejaanfilm „At the Drop of a Head" auf Tournee ging. Nachdem bei Schoepen Darmkrebs diagnostiziert worden war, wurde die Idee zunächst auf Eis gelegt. Aber 2005 starteten Michiels (A&R) und Produzent Tom Schoepen dennoch Bobbejaans Stimmaufnahmen. Michiels’ Entscheidung, dass Schoepen erst auf dem Literaturfestival Saint-Amour auftreten sollte, war ein Vorbereitungsschritt. Michiels war sich nämlich nur allzu gut davon bewusst, dass man Bobbejaan Schoepen nicht ohne Weiteres dem großen Publikum zurückgeben konnte: die Topperiode gehörte längst der Vergangenheit an und der Freizeitpark hatte dem Künstler zu viel Kollateralschaden zugefügt. Glaubwürdigkeit des Künstlers kehrte jedoch langsam zurück. Das Album wurde unter erschwerten Bedingungen (Gesundheitsbeschwerden während der Aufnahmen) in Bobbejaans Wohnzimmer aufgenommen. Tom Schoepen erinnert sich sehr gerne an diese magischen Momente mit seinem Vater: „Jedes Mal wenn Papa sich wohl fühlte, nahmen wir Lieder auf. Diese Momente wurden natürlich immer seltener."

Im Mai 2008 (nach einer etwa 35-jährigen Freizeitparkperiode) erschien eine neue CD auf dem Markt. Das Plattenrelease erhielt in den Medien (in flämischen Nachrichtensendungen und im TV-Magazin Terzake) sofort viel Aufmerksamkeit. So interviewte die Journalistin Phara de Aguirre den Künstler ausnahmsweise in dessen hauseigenem Tonstudio.[27] Auch die belgische Musikpresse sprach sich lobend über das Album aus. Auffallend viel Medieninteresse gab es für das Duett mit Geike Arnaert  „Le temps des cerises"[28] und für das Schlusslied der Platte „Verankerd" [29], in dem der Künstler seinen Kampf gegen den Krebs und das Älterwerden thematisiert: „Als je oud bent / Als je ziek bent / Geen toekomst meer, je bent verankerd / Te dragen, te verwerken / Geen leven meer, uitgekankerd.“ [30][31]

Im Juli 2008 wurde Bobbejaan von der amerikanischen International Whistlers Convention als erster Europäer in die Whistlers Hall of Fame (eine internationale Ruhmeshalle für Kunstpfeifer) aufgenommen. [35][36]

Am 2. Oktober 2009 wurde Schoepen der erste Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Boom. Auf Wunsch des belgischen Königs Albert II. hatte Bobbejaan Schoepen am 6. Juli 2009 bereits den Kronenorden erhalten, eine hohe Auszeichnung, die Belgiern für besondere künstlerische, literarische oder wissenschaftliche Verdienste verliehen wird. [9]     

Ende Dezember 2009 erschien „The World of Bobbejaan - Songbook", eine 3er CD-Box mit 76 Songs, die alle im Zeitraum 1948 bis 2008 aufgenommen worden sind. Dieser 3er CD-Box gingen fünf Jahre der Vorbereitung voraus. Sie wird in den Beneluxstaaten durch Bobbejaan Records als einziges offizielles, von der Familie genehmigtes Lebenswerkalbum des Künstlers vertrieben. [37]

Am 16. Mai 2010 wurde Bobbejaan Schoepen 85 und einen Tag später starb er unerwartet.

The legacy continues

Am 17. Mai 2011 wurde die von Tom Schoepen geschriebene und von dem Kunstfotografen Stephan Vanfleteren gestaltete offizielle Biografie „Bobbejaan” veröffentlicht.

 
Am 13. September 2013 starb Josee Schoepen. 

Im Gedenken an ihre Eltern organisieren die Kinder von Bobbejaan und Josee Schoepen jedes Jahr ein Bobbejaan Memorial. 2018 fand auf dem Lichtaarter Dorfplatz ein großes Volksfest statt. Die Bobbejaan Memorial Box enthält Tonaufnahmen und Bilder dieses Festes.

Bobbejaans Kinder haben das Bobbejaanarchiv inventarisiert und digitalisiert. Aus Respekt vor ihren Eltern haben sie in Herentals auch ein Privatmuseum errichtet. Dort sind die Plattensammlung, Showkostüme und andere wertvolle Gegenstände und Memorabilia ihrer Eltern untergebracht. Ebenfalls zu besichtigen sind Josee Schoepens Sammlung amerikanischer Indianerkunst, Originalobjekte aus Bobbejaanland und sogar Nachbildungen des Wohnzimmers und Tonstudios in Bobbejaanland .[24] 

Um seinem Vater mit einer vollwertigen letzten Bobbejaan-Platte zu gedenken, reiste Tom Schoepen 2014 gemeinsam mit Firmin Michiels nach Memphis. Dort nahmen sie mit örtlichen Soulmusikern neue Arrangements von 12 alten Bobbejaan-Songs (u.a. „They Killed a King”) auf.  Bobbejaan Schoepen und sein musikalischer Partner Mel Turner (Jimmy Ross) schrieben und komponierten den Song im April/Mai 1968 anlässlich des Mordanschlags auf Martin Luther King. Das Lied wurde in jener Periode als Single veröffentlicht, als der Geschäftsmann in Bobbejaan anfing sein Musikerleben zu dominieren. 


Da der Song außerhalb Bobbejaanland kaum ein Publikum erreicht hatte, war es für Sam Moore umso interessanter eine immer noch aktuelle, soulige Memphis-Version von „They Killed a King” zu produzieren. Sam Moore kennt man übrigens als die Hälfte des Duos Sam & Dave, das z.B. mit dem Hit „Hold on I’m coming” Furore gemacht hat. Moore sang die neue Version des Songs im Royal Studio in Memphis ein, einem Tonstudio, das dem legendären Musikproduzenten Willie Mitchell gehörte. Dessen Sohn, Laurence Mitchell, beurteilt den Song wie folgt: „This song is so, so strong, it could have been recorded in the 60s or 70s in Stax Memphis by the best soul artists”.

2015 fand im Genter Theatersaal Vooruit die Filmpremiere des Dokumentarfilms „Bobbejaan”  statt. Der Film zeigt Bobbejaan und Josee Schoepen im Herbst und Winter ihres Lebens daheim und im Tonstudio. Bedingungslose Liebe und Untergang sind die Hauptthemen des Films. Tom Schoepen filmte seine Eltern völlig distanzlos und Regisseur Benny Vandendriessche schuf daraus ein zerbrechliches Portrait. 2016 wurde der Dokumentarfilm im belgischen Kino, auf Filmfestivals und im Fernsehen gezeigt.

 
Im Juni 2016 kam das Album „Duivels in de hel” heraus; es handelt sich dabei um Formexperimente, in denen man hört wie Bobbejaan in seinem eigenen Tonstudio Songs entstehen lässt. Die Aufnahmen entstanden zwischen 1966 und 1979, und zwar in den trostlosen Wintermonaten, in denen Bobbejaanland geschlossen war.


In der Saison 2016-2017 gingen Jan De Smet, Guido Belcanto und Barbara Dex samt Band mit Ode aan Bobbejaan in Flandern auf Tournee. Für ihre Auswahl aus dem umfassenden Werk Bobbejaans sowie für ihre Interpretationen der Songs wurden sie mit viel Lob und stehenden Ovationen bedacht.


Wenn alles gut geht, werden Klaas Delrue, Isabelle A und Guido Belcanto in der Theatersaison 2020-2021 mit dem Liederabend De wereld van Bobbejaan auf Tournee gehen. Gemeinsam mit Firmin Michiels treffen sie erneut eine eigenwillige Auswahl aus Bobbejaan Schoepens Repertoire. 

Auszeichnungen und Nominierungen

* 1949: Auszeichnung für Mut und Selbstaufopferung für die musikalische Unterstützung der niederländischen Frontsoldaten in Indonesien, ausgehändigt von General Baay, dem Oberbefehlshaber der niederländischen Truppen in Ost-Java.
* 1955: Bobbejaan Schoepen wird zum besten Sänger Flanderns gewählt und erhält den Grote Prijs van de Vlaamse Grammofoonplaat (NIR in Zusammenarbeit mit Studio Gent, 15. März 1955)
* 1965: Education Artistique, diplôme de Croix d'Honneur de Chevalier. Am 30. Juni 1965 verliehen von der Académie Nationale Artistique Littéraire et Scientifque, Paris (Nr. 5177), für das Lied „Je me suis souvent demandé".
* 1978: Platin-Schallplatte für 30 Jahre flämische Hits, Telstar
* (allgemein) 25 goldene Schallplatten
* 1986: Auszeichnung zum Ritter des belgischen Kronenordens am 9. April 1986 , verliehen durch das Ministerium der flämischen Gemeinschaft
* 1992: Bobbejaanland erhält den Brass Ring Award (1. Preis für die beste Werbebroschüre) von der IAAPA in Dallas (USA)                                                                                                                           * 1993: Sabam-Medaille (Förderung belgischer Künstler – BAP), 19. Januar 1993
* 1995: Sabam-Medaille (Förderung belgischer Künstler – BAP), 26. September 1995
* 1995: Verleihungsurkunde zum Offizier des belgischen Leopold II.- Ordens, überreicht am 26.September 1995 durch das Ministerium der flämischen Gemeinschaft
* 2000: Ehrenplatz in der Ehrengalerie 2000 der Radio 2-Sendung Eregalerij
* 2000: „Ik heb eerbied voor jouw grijze haren" (Nominierung durch Radio 2-Sendung Eregalerij)
* 2005: „De lichtjes van de Schelde" (Nominierung durch Radio 2-Sendung Eregalerij, November 2005)
* 2006: „De lichtjes van de Schelde" (1. Platz in Radio 2-Sendung Eregalerij, November 2006)
* 2007: Lifetime Achievement Award, ZAMU Awards 2006 (13. Februar 2007)
* 2008: Aufnahme in Whistlers Hall of Fame (International Whistlers Convention, Urkunde überreicht am 21. Juli 2008  in Tokio)
* 2009: Auszeichnung zum Offizier des belgischen Kronenordens, verliehen durch das Ministerium der flämischen Gemeinschaft (6. Juli 2009)
* 2009: Erster Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Boom, anlässlich der 700-Jahrfeier dieser Gemeinde (2. Oktober 2009) 

Filmografie

* „Ah! 't Is zo fijn in België te leven" (Spielfilm 1950, Belgien)
* „Televisite" (TV-Serie 1955, Belgien)
* The Eurovision Song Contest (1957)
* „At the Drop of a Head" / „De Ordonnans" / „Café zonder bier" (Spielfilm 1962, Belgien)
* „O sole mio" (Musikfilm 1960, Deutschland)
* „Davon träumen alle Mädchen" (Musikfilm 1961, Deutschland)
* „Bobbejaanland", Filmproduktion des ZDF, Deutschland - Regie: Vladimir Sis, 1967, Studio   Barrandov Prag (Fernsehfilm 1967)
* „Der Goldene Schuss" – TV-Episode (Musical, 1969)
* „Uit met Bobbejaan" (BRT 1969)
* „30 jaar Bobbejaan" (BRT 1978)
* „Bobbejaan 70" (BRT 1995)

Künstlername

* Belgien und Niederlande: Bobbejaan Schoepen
* Deutschland und Österreich: Bobby Jaan, Bobbejaan
* Dänemark und Island: Bobby Jaan
* Frankreich: Bobby Jaan, Bobby Jann, Bobbi-Jean
* Vereinigte Staaten: Bobby John

Trivia

* 1945 wählte Schoepen, inspiriert durch das Lied „Bobbejaan klim die berg!", Bobbejaan (wörtliche Übersetzung des Wortes Pavian in Afrikaans) als Künstlername                                * Um 1950 begleitete der Gitarrist Django Reinhardt die ersten Musikproduktionen Bobbejaan Schoepens.
* Bobbejaan Schoepen dachte um 1967 den Namen Paribas aus (früher Bank van Parijs en de Nederlanden. [40][41]    
* Er wurde gebeten, The Rolling Stones auf ihrer ersten Tournee in Belgien am Flughafen in Zaventem abzuholen, aber er weigerte sich, weil ihm Berichte über deren „ zügelloses, pubertäres Benehmen“ zu Ohren gekommen waren.
* Er hatte einen eigenen Comicstrip: „De Bobbejaanstory". Tekst und Zeichnungen von Jef Broeckx, Jacques Bakker, Ronnie Van Riet. Verlag Het Volk, Gent. (1977)
* Er figurierte im Comicstrip „Jommeke in Bobbejaanland" aus der Comicserie Jommeke von Jef Nys. (1978)
* Bobbejaan erschien als Urbanus‘ Widersacher im Urbanus-Comicstrip „De pretparkprutsers".
* 1958 kaufte Bobbejaan Schoepen dem Revolverakrobaten Casey Tibbs das Pferd Midnight, welches in der beliebten TV-Serie Zorro die Hauptrolle gespielt hatte, ab. Durch einen Tritt auf ein freiliegendes Stromkabel kam das Tier zu Tode.                                                * „A pub with No Beer" („Café zonder bier") soll es wirklich gegeben haben. In Australien ist man sich jedoch uneins, um welche Kneipe es sich dabei tatsächlich handelte.                             * Der Sänger Daan gelangte im März 2007 mit seiner eigenwilligen Version von „De lichtjes van de Schelde" ins Finale des VRT-Fernsehprogramms „Zo is er maar één", in dem die allerschönste niederländischsprachigen Songs ermittelt wurden.
* 2005 belegte Bobbejaan Schoepen in der flämischen Version von „Der größte Belgier aller Zeiten“ außerhalb der offiziellen Nominierungsliste den 406. Platz.

Quellen, Fußnoten und Referenzen

Quellen

*  „Bobbejaan Schoepen" (Johan Roggen, Uitgeverij het Volk, 1980 - D/1980/2345/10).
*  „De Vlaamse kleinkunstbeweging na de Tweede Wereldoorlog - Een historisch overzicht" (Peter Notte, Universiteit Gent 1992)
*  „Bobbejaan Schoepen, een Vlaams entertainer" – Dokumentarfilm aus der Dokumentarfilmreihe Histories, 4. Januar 2001 (Canvas)
* „Bobbejaan Schoepen - Het Belgisch Pop & Rock Archief" (Dirk Houbrechts und Muziekcentrum Vlaanderen, 2001)
*  „Brel Le flamand" - Dokumentarfilm aus der Dokumentarfilmreihe Histories, 2003 (Canvas)
* Bobbejaan Schoepen Archiv - Bobbejaan Records bvba ®
* „Bobbejaan", offizielle Biografie - (Tom Schoepen, Volkskundige Kroniek, Juni 2006)


Fußnoten

2. ^ a b „Bobbejaan Schoepen, een Vlaams entertainer" - Dokumentarfilm aus der Dokumentarfilmreihe Histories, 4. Januar 2001 (Canvas)    
3. ^ Bobbejaan Schoepen    
4. ^ a b c „Schoepen Troef" - Knack Focus, 14. Februar 2007    
5. ^ Bobbejaan Schoepen – Nominierung für die Aufnahme in die amerikanische Ehrengalerie der Kunstpfeifer (Belga/lb), 08/02/08    
6. ^ a b c d e f g „Bobbejaan Schoepen, een Vlaams entertainer" - Dokumentarfilm aus der Dokumentarfilmreihe Histories, 4. Januar 2001 (Canvas)    
7. ^ „Je me suis souvent demandé" – offizieller Clip (1965)    
8. ^ Education Artistique, diplôme de Croix d'Honneur de Chevalier, verliehen am 30. Juni 1965 von der Académie Nationale Artistique Littéraire et Scientifique, Paris (Nr. 5177).    
9. ^ a b c „Bobbejaan Schoepen krijgt ereteken van Officier in de Kroonorde"    
10. ^ a b c d e f g h „Bobbejaan", offizielle Biografie Bobbejaan Schoepen - Tom Schoepen, Volkskundige Kroniek, Juni 2006    
11. ^ Lifetime Achievement Award ZAMU Awards Belgium    
12. ^ International Whistlers Convention - North Carolina    
13. ^ a b c „Bobbejaan Schoepen, de Vlaamse troubadour die de wereld veroverde" (Johan Roggen, Uitgeverij het Volk, 1980 - D/1980/2345/10)    
14. ^ Dokumentation Tijdlijn anno 1955, offizielle Website    
15. ^ Australien feiert 50 Jahre „Café zonder bier": Radio 2-GB Sydney interviewt Bobbejaan Schoepen    
16. ^ „Bobbejaan Schoepen triomfeert op filmfestival Berlijn". Het Nieuwsblad, 1961 (genaues Veröffentlichungsdatum unbekannt)    
17. ^ „Bobbejaanland" -  ZDF-Filmproduktion, Regie: Vladimir Sis, 1967    
18. ^ a b c „De Bobbejaan Story" (Serie). Humo, 5. November 1964    
19. ^ De Standaard – 15. Mai 2004    
20. ^ Dead Man Ray auf Tournee mit dem Film „Bobbejaan Schoepen“ aus 1962    
21. ^ „30 jaar Bobbejaan" - TV-Show, BRT, 1978    
22. ^ Ehemaliger Direktor des NIR, Abteilung Unterhaltung  
23. ^ Ankündigung in Radio Times, 22. März 1956  
24. ^ Museumsbesuch nach Terminvereinbarung (gelegentlich auch öffentlich zugänglich)
25. ^ Test Aankoop Verbrauchermagazin 477, Juni 2004    
26. ^ Terzake,  Dienstag, den 11. Mai 2004    
27. ^ [1] Übersicht VRT-Bildarchiv, 15. Mai 2008    
28. ^ „Le temps des cerises" – offizieller Clip (2008)    
29. ^ „Verankerd" – offizieller Clip (2008)    
30. ^ http://www.bobbejaan.be/index.php?pagina=media&mode=beschrijving&id=195 Bobbejaan is back (Het Nieuwsblad, 17/05/2008)    
31. ^ http://www.demorgen.be/dm/nl/1343/Muziek/article/detail/292042/2008/05/28/Bobbejaan-Schoepen---Bobbejaan.dhtml (De Morgen, 28/5/2008)    
32. ^ „De culturele weerwraak van de jodelaar" - De Standaard, 10/05/2008    
33. ^ [2] „Bobbejaan: de laatste nieuwe plaat van Bobbejaan Schoepen" – HUMO, 13/5/2008    
34. ^ [3] Pressemitteilung - 24/04/2008.    
35. ^ http://www.whistlingiwc.com/ International Whistlers Convention    
36. ^ http://www.klara.be/cm/klara/2.607/1.32478 Schoepen in US Whistlers Hall of Fame - VRT-journaal, 21. Juli 2008    
37. ^ „The world of Bobbejaan-songbook (1948-2009) - Muziekcentrum Vlaanderen    
38. ^ „Bobbejaan Schoepen wordt 85 en brengt live-cd uit"    
39. ^ „Bobbejaan Schoepen (85) beleeft revival" - Dagblad Trouw (ANP), 16. Mai 2010    
40. ^ „Bobbejaan en de naam Paribas", 7. Oktober 2008    
41. ^ „Het beste moet nog komen" - Bobbejaan Schoepen, Interview mit Friedl' Lesage, Radio 1, 14. Februar 2007